Wirtschaftliches Umfeld
Die allgemeine konjunkturelle Schwäche der Eurozone hat sich 2023 auch im 4. Quartal fortgesetzt. In einer ersten Schätzung stagnierte das Wachstum im 4. Quartal 2023 (+0,0 % im Vergleich zum Vorquartal). Damit liegt das reale BIP-Wachstum für 2023 bei 0,5 % im Jahresvergleich. Schwache Entwicklungen sowohl im Konsum als auch im Bereich der Investitionen haben wesentlich dazu beigetragen. Im Dezember 2023 hat sich die Stimmung der Dienstleister auf niedrigem Niveau nochmals geringfügig abgeschwächt. Die Stimmung der Industrie auf noch tieferem Niveau stabilisierte sich vorerst.
Im 4. Quartal 2023 sind die Konsumentenpreise (Harmonisierter Verbraucherpreisindex, HVPI) in der Eurozone um 2,7 % im Jahresvergleich gestiegen. Ein nachlassender Basiseffekt bei den Energiepreisen hat hier zu einer gewissen Verlangsamung des disinflationären Trends geführt. Insgesamt beträgt die Teuerungsrate der Konsumentenpreise in der Eurozone für 2023 5,4 % im Jahresvergleich. Laut der Schnellschätzung von Statistik Austria ist das österreichische BIP im 4. Quartal 2023 um -1,3 % im Jahresvergleich gesunken. Der leichte Anstieg von 0,2 % im Quartalsvergleich – getragen von positiven Entwicklungen bei den Investitionen und im staatlichen Konsum im 4. Quartal – war das erste Anzeichen einer Stabilisierung. Insgesamt hat sich die stark gedämpfte Konjunktur zu einem negativen realen BIP-Wachstum von -0,7 % für das gesamte Jahr 2023 summiert.
Noch im Dezember 2023 stieg die HVPI-Inflation auf 5,7 % im Jahresvergleich, das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als im November 2023. Analog zur Eurozone ist dies auf den ebenfalls nachlassenden Basiseffekt der Energiepreise zurückführen. Für das gesamte Jahr 2023 ergibt sich damit für Österreich eine HVPI-Inflation von 7,7 %. Zentral- und Osteuropa hat sich nicht wesentlich von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung im Jahr 2023 abkoppeln können. Kroatien und Rumänien wuchsen über weite Strecken des Jahres dynamisch. In diesen beiden Ländern ist der private Konsum in der ersten Jahreshälfte 2023 im Gegensatz zum Rest der Region tatsächlich gestiegen. Die Tschechische Republik und Ungarn sollten das Jahr 2023 hauptsächlich als Folge einer schwachen Inlandsnachfrage aufgrund der hohen Inflation und einer daraus resultierenden straffen Geldpolitik mit einer Rezession abschließen. Insgesamt wird im Vergleich zum Vorjahr ein reales BIP-Wachstum von 0,6 % für die Region berichtet, wobei Ungarn (-0,9 %) und die Tschechische Republik (-0,4 %) das untere, Kroatien und Serbien (jeweils 2,4 % bzw. 2,5 %) sowie Rumänien (2,0 %) das obere Ende markieren.
Unterstützt durch externe Faktoren wie z. B. Energiepreise waren im Laufe des Jahres 2023 die disinflationären Trends in der Region solide. Dies konnte dennoch nicht vermeiden, dass sich die Region bezüglich der Inflationserwartungen für 2023 im Spitzenfeld der EU wiederfindet. Für 2023 zeigt die Region im Jahresvergleich eine durchschnittliche Teuerungsrate von 11,6 %, wobei Ungarn mit 17,6 % mit Abstand den höchsten Wert geliefert hat.