Österreich
Österreichischer Versicherungsmarkt
In Österreich erzielten die Top-5-Versicherungsgruppen des Landes im 1.–3. Quartal 2023 rund 71 % der verrechneten Prämien. Die beiden größten Versicherungsgruppen trugen dazu rund 44 % bei.
Die österreichische Versicherungswirtschaft erwirtschaftete im 1.–3. Quartal 2023 verrechnete Prämien von insgesamt EUR 15,7 Mrd. Im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht das einem Anstieg von rund 4,1 %, welcher vorwiegend auf die positive Entwicklung der Schaden- und Unfallversicherung zurückzuführen ist.
In der Schaden- und Unfallversicherung konnte im 1.–3. Quartal 2023 ein Plus von 7,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet werden. Die Kfz-Versicherung trug dazu mit einer Steigerung der verrechneten Prämien von 7,1 % bei, was vor allem auf das gestiegene Preisniveau zurückzuführen ist. Die Prämien in der Kfz-Haftpflichtversicherung wuchsen um 5,5 %, jene der Kfz-Kaskoversicherung um 8,6 %. Die Prämien der Nicht-Kfz-Sparten konnten im 1.–3. Quartal 2023 ein Wachstum von 8,3 % erzielen.
In der Lebensversicherung wurde im 1.–3. Quartal 2023 ein Rückgang der verrechneten Prämien von 5,9 % verzeichnet.
Während die Einnahmen in der Lebensversicherung mit laufender Prämie mit einem Minus von 0,6 % im Vergleich zur Vorjahresperiode nur leicht sanken, wurde in der Lebensversicherung mit Einmalerlag ein starker Rückgang von 35,9 % verzeichnet. Mit einem deutlichen Minus von 15,5 % im Vergleich zur Vorjahresperiode verzeichnete vor allem die fonds- und indexgebundene Lebensversicherung Einbußen. Die Berufsunfähigkeits- und Pflegeversicherung konnte mit 2,9 % bzw. 1,0 % ein Wachstum in der Lebensversicherungssparte erzielen. Die verrechneten Prämien in der Krankenversicherung entwickelten sich mit einem Anstieg von 7,8 % im Vergleich zur Vorjahresperiode positiv.
Laut Berechnungen basierend auf Daten des Internationalen Währungsfonds (IMF) und des Verbands der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) wurden in Österreich im Jahr 2022 pro Kopf durchschnittlich EUR 2.139 für Versicherungen ausgegeben. Davon entfielen EUR 1.544 auf den Nichtlebens- und EUR 595 auf den Lebensversicherungsbereich.
VIG-Gesellschaften in Österreich
In Österreich ist die VIG-Versicherungsgruppe mit den beiden Versicherungsgesellschaften Wiener Städtische und Donau Versicherung vertreten. Die s Versicherung, welche 2018 mit der Wiener Städtischen verschmolzen wurde, besteht als Marke für Bankversicherungskund:innen weiter. Die Wiener Städtische ist zudem über Zweigniederlassungen in Italien und Slowenien aktiv. Die VIG Holding arbeitet von Österreich aus als Rückversicherer der Versicherungsgruppe und Erstversicherer im länderübergreifenden Firmenkundengeschäft. Darüber hinaus ist sie seit 2019 über Zweigniederlassungen in den nordeuropäischen Ländern Schweden, Norwegen und Dänemark im klassischen Industrieversicherungsgeschäft tätig. Die VIG Holding ist dem Segment Gruppenfunktionen zugeordnet.
Die VIG-Versicherungsgesellschaften sind im 1.–3. Quartal 2023 mit einem Marktanteil von 22,9 % die führende Versicherungsgruppe in Österreich. In der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Lebensversicherung belegt sie den ersten Marktrang, in der Krankenversicherung nimmt sie den zweiten Platz ein.
Finanzielle Leistungsindikatoren im berichtspflichtigen Segment Österreich
Versicherungstechnische Erträge
Die Versicherungstechnischen Erträge beliefen sich im Jahr 2023 auf EUR 3.307,4 Mio. (2022: EUR 3.163,4 Mio.). Das entspricht einem Anstieg um 4,6 %, der auf der dynamischen Entwicklung in den Nichtlebenssparten (Premium Allocation Approach) basiert.
Ergebnis vor Steuern
Das Ergebnis vor Steuern im Segment Österreich belief sich im Jahr 2023 auf EUR 385,9 Mio. (2022 angepasst: EUR 273,0 Mio.). Das entspricht einem deutlichen Anstieg um 41,3 %, der im Wesentlichen auf die Verbesserung des Gesamtkapitalveranlagungsergebnisses zurückzuführen ist.
Netto Combined Ratio
Die Netto Combined Ratio erhöhte sich im Jahr 2023 im Wesentlichen infolge einer höheren Schadenquote aufgrund höherer Schäden in der Sonstigen Sachversicherung auf 91,6 % (2022 angepasst: 90,1 %).