Österreich
Österreichischer Versicherungsmarkt
In Österreich erzielten die Top-5-Versicherungsgruppen des Landes im 1.–3. Quartal 2022 rund 71 % des Prämienvolumens. Die beiden größten Versicherungsgruppen trugen dazu rund 44 % bei.
Nach dem von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägten Jahr 2021 startete die österreichische Versicherungswirtschaft positiv in das neue Jahr. Im 1.–3. Quartal 2022 wurden insgesamt EUR 15,0 Mrd. erwirtschaftet. Im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht das einem Anstieg von rund 5,0 %, welches auf die positive Entwicklung aller Versicherungssegmente zurückzuführen ist.
In der Schaden- und Unfallversicherung konnte im 1.–3. Quartal 2022 ein Plus von 6,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet werden. Die Kfz-Versicherung verzeichnete insgesamt ein Plus von 4,7 %. Davon wuchs die Kfz-Kaskoversicherung überwiegend aufgrund gestiegener Preise um 6,1 %. Die Kfz-Haftpflichtversicherung profitierte hingegen von der steigenden Anzahl neu versicherter Fahrzeuge und konnte um 3,3 % im Vergleich zur Vorjahresperiode zulegen. Die Prämien der Nicht-Kfz-Sparten wuchsen um 8,0 %, wobei die Reiseversicherung einen starken Anstieg von 97,5 % erzielte.
In der Lebensversicherung konnte im 1.–3. Quartal 2022 eine Prämiensteigerung von 1,3 % erzielt werden. Während die Einnahmen in der Lebensversicherung mit laufender Prämie mit einem Minus von 0,1 % im Vergleich zur Vorjahresperiode stagnierten bzw. leicht sanken, erzielte die Lebensversicherung mit Einmalerlag eine Steigerung von 10,2 %. Mit einem Anstieg von 19,5 % im Vergleich zur Vorjahresperiode verzeichnete vor allem die fonds- und indexgebundene Lebensversicherung gestiegenes Interesse. Zweistellig wuchs zudem die Pflegeversicherung und erzielte ein Plus von 10,4 % im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Prämien in der Krankenversicherung entwickelten sich mit einem Anstieg von 4,5 % im Vergleich zur Vorjahresperiode ebenso positiv.
Laut Berechnungen basierend auf Daten des Internationalen Währungsfonds (IMF) und des Verbands der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) wurden in Österreich im Jahr 2021 pro Kopf durchschnittlich EUR 2.072,4 für Versicherungen ausgegeben. Davon entfielen EUR 1.465 auf den Nichtlebens- und EUR 607 auf den Lebensversicherungsbereich.
VIG-Gesellschaften in Österreich
In Österreich ist die VIG-Versicherungsgruppe mit den beiden Versicherungsgesellschaften Wiener Städtische und Donau Versicherung vertreten. Die s Versicherung, welche 2018 mit der Wiener Städtischen verschmolzen wurde, besteht als Marke für Bankversicherungskunden weiter. Die Wiener Städtische ist zudem über Zweigniederlassungen in Italien und Slowenien aktiv. Die VIG Holding arbeitet von Österreich aus als Rückversicherer der Versicherungs-gruppe und Versicherer im länderübergreifenden Firmenkundengeschäft. Darüber hinaus ist sie seit 2019 über Zweigniederlassungen in den nordeuropäischen Ländern Schweden, Norwegen und Dänemark im klassischen Industrieversicherungsgeschäft tätig. Die VIG Holding ist dem Segment Gruppenfunktionen zugeordnet.
Die VIG-Versicherungsgesellschaften sind im 1.–3. Quartal 2022 mit einem Marktanteil von 23,1 % die führende Versicherungsgruppe Österreichs. In der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Lebensversicherung belegt sie den ersten Marktrang, in der Krankenversicherung nimmt sie den zweiten Platz ein.
Finanzielle Leistungsindikatoren im berichtspflichtigen Segment Österreich
Prämienentwicklung
Die österreichischen VIG-Versicherungsgesellschaften erwirtschafteten im Jahr 2022 Verrechnete Prämien in der Höhe von EUR 4.138,4 Mio. und damit um 2,2 % mehr als im Vorjahr (2021: EUR 4.048,4 Mio.). Das Wachstum ist vor allem auf die gute Entwicklung der Sonstigen Sachversicherung sowie der Kfz-Sparten zurückzuführen. Das abgegrenzte Nettoprämienvolumen belief sich im Jahr 2022 auf EUR 3.314,8 Mio. (2021: EUR 3.242,5 Mio.). Das entspricht einem Plus von 2,2 %.
Ergebnis vor Steuern
Das Ergebnis vor Steuern im Segment Österreich belief sich im Jahr 2022 auf EUR 249,4 Mio. (2021: EUR 234,7 Mio.). Das entspricht einem Anstieg um 6,3 %, der sowohl auf eine Verbesserung der Combined Ratio als auch auf ein besseres technisches Ergebnis im Geschäftsbereich Leben zurückzuführen ist.
Combined Ratio
Die Combined Ratio konnte im Jahr 2022 im Wesentlichen aufgrund eines verbesserten Kostensatzes auf 92,4 % weiter gesenkt werden (2021: 92,8 %).