Sonstige CEE

Das Segment Sonstige CEE umfasst die Länder Albanien inkl. Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Nordmazedonien, Moldau, Serbien und Ukraine. Die Sonstigen CEE-Märkte erwirtschafteten im Jahr 2019 4,4% der Konzernprämien. Die Gesellschaften der Länder Montenegro und Weißrussland wurden nicht in den Konsolidierungskreis miteinbezogen.

Albanien inklusive Kosovo

Die Versicherungsprämien in Albanien verzeichneten in den ersten drei Quartalen 2019 ein Plus von 3,1% auf Basis der Lokalwährung, wobei sowohl die Sparten der Nichtlebens- als auch der Lebensversicherung zur positiven Entwicklung beitrugen. Mit einem Anteil von 93,0% dominiert der Nichtlebenssektor den albanischen Versicherungsmarkt. In diesem Bereich konnte neben einem starken Plus von 10,7% in der Kfz-Kaskoversicherung auch ein moderater Zuwachs von 4,5% bei den Versicherungsprämien in der Kfz-Haftpflichtversicherung verzeichnet werden. Die Nicht-Kfz-Sparten entwickelten sich mit einem Minus von 3,1% im Vergleich zur Vorjahresperiode rückläufig. Im Bereich der Lebensversicherung stieg das Prämienvolumen im 1.–3. Quartal 2019 um 8,5%. Das Prämienvolumen im Kosovo erhöhte sich im 1.–3. Quartal 2019 um 8,0% im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Am albanischen Versicherungsmarkt sind die VIG-Versicherungsgesellschaften Sigma Interalbanian und Intersig aktiv. Mit einem Marktanteil von 23,5% belegen sie den zweiten Marktrang. Über eine Zweigniederlassung ist die Sigma Interalbanian auch im Kosovo vertreten.

Bosnien-Herzegowina

Ein Plus von 6,7% auf Basis der Lokalwährung verzeichneten die Versicherungsprämien in Bosnien-Herzegowina in den ersten zwei Quartalen 2019. Im Vergleich zur Vorjahresperiode legte die Nichtlebensversicherung um 5,8% zu. Besonders erfreulich war das zweistellige Wachstum der Lebensversicherung von 10,0%. Die den Nichtlebenssektor dominierenden Kfz-Sparten entwickelten sich ebenfalls positiv: Die Kfz-Kaskoversicherung stieg um 12,5%, die Kfz-Haftpflichtversicherung um 4,6%.

In Bosnien-Herzegowina sind die VIG-Versicherungsgesellschaften Wiener Osiguranje mit Sitz in Banja Luka in der Republik Srpska und die Vienna osiguranje mit Sitz in Sarajevo vertreten. Der Marktanteil auf Basis der Daten des 1. Halbjahres 2019 liegt bei 8,9%, womit sich die VIG-Versicherungsgesellschaften auf Rang vier befindet.

Kroatien

In den ersten drei Quartalen 2019 verzeichnete der kroatische Versicherungsmarkt ein Plus von 7,5% auf Lokalwährungsbasis. Das Prämienvolumen in der Nichtlebensversicherung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,6% an. Wesentlich beigetragen zu diesem Wachstum haben die Kfz-Kaskoversicherung (+20,5%) und die Krankenversicherung (+16,7%). Daneben legten auch die Kfz-Haftpflichtversicherung (+5,4%) sowie die Unfall- und Feuerversicherung

(+5,0% und +5,4%) zu. Im Bereich der Lebensversicherung gab es einen leichten Rückgang der Versicherungsprämien um 1,3%, welcher vor allem auf die rückläufigen index- und fondsgebundenen Produkte sowie auf die Rentenversicherung zurückzuführen ist.

In Kroatien ist die VIG-Versicherungsgesellschaft Wiener Osiguranje aktiv. Zum 1.–3. Quartal 2019 nimmt sie mit einem Marktanteil von 9,0% den vierten Platz am kroatischen Versicherungsmarkt ein.

Nordmazedonien

Die Prämien am nordmazedonischen Versicherungsmarkt nahmen in den ersten drei Quartalen 2019 um 7,2% auf Lokalwährungsbasis zu. Am Gesamtmarkt dominiert die Nichtlebensversicherung mit einem Anteil von 84,4%. Sie erreichte in den ersten neun Monaten 2019 ein Plus von 6,2%, welches sowohl durch Zuwächse in der Kfz-Haftpflichtversicherung (+6,0%) und der Kfz-Kaskoversicherung (+5,4%) als auch in den Nicht-Kfz-Sparten (+6,7%) getrieben war. Auch in den ersten neun Monaten 2019 schließt die Lebensversicherung an ihre zweistelligen Wachstumsraten der Vorjahresperioden an und erhöhte ihre Prämieneinnahmen um 12,8%.

Die VIG-Versicherungsgesellschaften Makedonija Osiguruvanje, Winner Nichtleben und Winner Leben halten zusammen einen Marktanteil von 20,0%. Das macht die VIG-Gesellschaften zur führenden Versicherungsgruppe in Nordmazedonien.

Moldau

Im 1.–3. Quartal 2019 wuchs der moldawische Versicherungsmarkt deutlich um 11,5% auf Lokalwährungsbasis. Der Nichtlebenssektor, welcher mit einem Anteil von 94,3% das Gesamtportfolio dominiert, stieg um stolze 12,1% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Lebensversicherung verzeichnete einen Zuwachs von 2,4%. In den ersten neun Monaten zogen vor allem die Nicht-Kfz-Sparten kräftig an und erreichten ein beachtliches Plus von 45,3%. Während die Kfz-Haftpflicht um 4,3% sank, legte die Kfz-Kaskoversicherung um 13,8% zu.

In Moldau ist die VIG-Versicherungsgesellschaft Donaris tätig. Mit einem Marktanteil von 13,5% belegt sie den zweiten Marktrang unter den Versicherungsgruppen. Im Nichtlebenssektor belegt sie den ersten Platz.

Serbien

Die Prämieneinnahmen der in Serbien tätigen Versicherer stiegen auf Lokalwährungsbasis in den ersten drei Quartalen 2019 um 5,9%. Dieses Wachstum resultiert vor allem aus der positiven Entwicklung im Nichtlebenssektor (+6,4%), welcher einen Anteil von rund 78% am Gesamtportfolio stellt. Zum Anstieg in der Nichtlebensversicherung beigetragen haben sowohl die Nicht-Kfz-Sparten mit einer Steigerung des Prämienvolumens von 6,8% gegenüber der Vorjahresperiode als auch die Kfz-Sparten (Kfz-Haftplicht +4,1%, Kfz-Kasko: +13,3%). Die Lebensversicherung verzeichnete im 1.–3. Quartal 2019 einen Anstieg von 4,5%. Mit einem Plus von 29,4% wurde in der Krankenversicherung zudem ein zweistelliges Wachstum erzielt.

In Serbien ist die VIG-Versicherungsgesellschaft Wiener Städtische Osiguranje aktiv. Mit einem Marktanteil von 11,4% nimmt sie den vierten Platz am Gesamtmarkt ein, in der Lebensversicherung den zweiten Platz.

Ukraine

Ungefähr ein Viertel der in der ukrainischen Marktstatistik in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 veröffentlichten Prämien betreffen das Rückversicherungsgeschäft zwischen den Versicherungsgesellschaften. Die um diese Geschäfte bereinigten direkten Prämieneinnahmen verzeichneten gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein kräftiges Plus von 23,0% auf Lokalwährungsbasis. Mit einem Anteil von rund 89% dominiert eindeutig der Nichtlebenssektor den ukrainischen Versicherungsmarkt. Er wuchs in den ersten drei Quartalen 2019 um 23,3%, was unter anderem auf den Anstieg in der obligatorischen Kfz-Haftpflichtversicherung (+10,2%) und den sogenannten „Grüne Karte-Polizzen“ (+32,6%) zurückzuführen ist. Deutlich erhöht haben sich auch die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung, welche um 20,2% zulegten. Der Anteil der Lebensversicherung an den Gesamtprämien bleibt mit rund 11% jedoch weiterhin verhalten.

In der Ukraine sind die VIG-Nichtlebensversicherer Globus, Kniazha und UIG sowie der Lebensversicherer Kniazha Life aktiv, wobei die Globus mit der UIG zusammengeführt wurde und die Verschmelzung im Jahr 2020 abgeschlossen werden soll. Mit einem Anteil von 6,9% belegen die VIG-Versicherungsgesellschaften am Gesamtmarkt den zweiten Platz. Im Nichtlebenssektor sind sie an erster, im Lebenssektor an siebter Stelle.

Finanzielle Leistungsindikatoren im Segment Sonstige CEE

Die VIG-Versicherungsgesellschaften im Segment Sonstige CEE erzielten im Jahr 2019 verrechnete Prämien in Höhe von EUR 446,9 Mio. (2018: EUR 374,7 Mio.). Das Plus von 19,3% im Vergleich zum Vorjahr basiert auf der generell positiven Entwicklung aller Sparten, vor allem jedoch aus der Ukraine, die beachtliche Wachstumsraten in der Kfz-Haftpflichtversicherung, der sonstigen Sachversicherung und in der Krankenversicherung verzeichnete. Auch Serbien weist eine positive Prämienentwicklung sowohl in der sonstigen Sachversicherung als auch in der Lebensversicherung mit Einmalerlägen auf. Die abgegrenzten Nettoprämien beliefen sich im Jahr 2019 auf EUR 328,8 Mio. (2018: EUR 285,7 Mio.) und erhöhten sich somit gegenüber dem Vorjahr um 15,1%.

Ergebnis vor Steuern

Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich 2019 vorrangig aufgrund der positiven Entwicklung der Combined Ratio auf EUR 27,1 Mio. (2018: EUR 23,5 Mio.).

Vor allem die Ukraine, aber auch Serbien und Kroatien konnten 2019 starke Ergebniszuwächse verzeichnen.

Combined Ratio

Die Combined Ratio verbesserte sich im Jahr 2019 im Wesentlichen infolge positiver Effekte aus der Kfz-Haftpflichtversicherung in der Ukraine, Serbien und Nordmazedonien sowie positiver Entwicklungen in der sonstigen Sachversicherung in Kroatien auf 93,9% (2018: 96,6%).