Österreich

Österreichischer Versicherungsmarkt

In Österreich erzielten die Top-5-Versicherungsgruppen des Landes im 1.–3. Quartal 2019 rund 72% des Prämienvolumens. Die beiden größten Versicherungsgruppen trugen dazu rund 45% bei.

In den ersten drei Quartalen 2019 erwirtschafteten die österreichischen Versicherungsunternehmen ein Prämienvolumen von insgesamt EUR 13,6 Mrd. Im Vergleich zur Vorjahresperiode ist dies ein Anstieg von 2,1%, welcher auf das Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung (+4,6%) sowie der Krankenversicherung (+4,2%) zurückzuführen ist. Die Lebensversicherung war mit einem Minus von 3,1% das vierte Jahr in Folge rückläufig.

Wachstumstreiber in der Schaden- und Unfallversicherung war vor allem die Kfz-Kaskoversicherung mit einem Plus von 6,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die positive Entwicklung ist auf die wachsende Anzahl der Versicherungsverträge sowie auf den Anstieg der Durchschnittsprämien zurückzuführen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung nahm um 1,6% zu.

Der Abwärtstrend in der Lebensversicherung bleibt aufgrund des dauerhaften Niedrigzinsumfelds unverändert.

Die Einnahmen in der Lebensversicherung mit laufenden Prämien sanken im 1.–3. Quartal 2019 um 1,6%, die Einmalerläge gar um 13,1%. Den größten Rückgang verzeichnete dabei die Erlebensversicherung mit einem Minus von 9,9%. Ebenfalls rückläufig im 1.–3. Quartal 2019 war die fondsgebundene sowie die kapitalbildende Lebensversicherung (-4,7% bzw. -3,0%). Interesse besteht hingegen weiterhin an der Berufsunfähigkeitsversicherung sowie an der Pflegeversicherung, welche Zugewinne von 10,9% bzw. 5,2% verzeichneten. Die Prämien in der Krankenversicherung entwickelten sich mit einem Anstieg von 4,2% positiv.

Laut Axco Global Statistics gaben die Österreicher im Jahr 2018 pro Kopf durchschnittlich EUR 1.940 für Versicherungen aus. Davon entfielen EUR 1.311 auf den Nichtlebens- und EUR 629 auf den Lebensversicherungsbereich.

VIG-Gesellschaften in Österreich

In Österreich ist die VIG-Versicherungsgruppe mit den beiden Versicherungsgesellschaften Wiener Städtische und Donau Versicherung vertreten. Die s Versicherung, welche 2018 mit der Wiener Städtischen verschmolzen wurde, besteht als Marke für Bankversicherungskunden weiter. Die Wiener Städtische ist zudem über Zweigniederlassungen in Italien und Slowenien aktiv. Die VIG Holding arbeitet von Österreich aus als Rückversicherer der Versicherungsgruppe und Versicherer im länderübergreifenden Firmengeschäft. Darüber hinaus ist sie seit 2019 über Zweigniederlassungen in den nordeuropäischen Ländern Schweden, Norwegen und Dänemark im klassischen Industrieversicherungsgeschäft tätig. Die VIG Holding ist dem Segment Zentrale Funktionen zugeordnet.

Die VIG-Versicherungsgesellschaften sind mit einem Marktanteil von 23,4% die führende Versicherungsgruppe Österreichs. In der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Lebensversicherung belegt sie den ersten Marktrang, in der Krankenversicherung nimmt sie den zweiten Platz ein.

Finanzielle Leistungsindikatoren im Segment Österreich

Prämienentwicklung

Im Jahr 2019 erwirtschafteten die österreichischen VIG-Versicherungsgesellschaften verrechnete Bruttoprämien in der Höhe von EUR 3.943,3 Mio. (2018: EUR 3.839,9 Mio.). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 2,7%, der in erster Linie auf die gute Entwicklung der sonstigen Sachversicherung insbesondere im Firmengeschäft beruht. Das abgegrenzte Nettoprämienvolumen belief sich im Jahr 2019 auf EUR 3.226,2 Mio. (2018: EUR 3.158,3 Mio.).

Ergebnis vor Steuern

Das Ergebnis vor Steuern im Segment Österreich erhöhte sich aufgrund der verbesserten Combined Ratio sowie dem höheren Finanzergebnis, bedingt durch den Verkauf von Aktien der S IMMO AG, um 21,7% und belief sich im Jahr 2019 auf EUR 207,3 Mio. (2018: EUR 170,4 Mio.).

Combined Ratio

Die Combined Ratio konnte sowohl aufgrund eines geringeren Schaden- sowie Kostensatzes weiter verbessert werden und lag im Jahr 2019 bei 93,5% (2018: 94,2%).