Wirtschaftliches Umfeld
Zehn Jahre nach der in den USA ausgelösten Finanzkrise von 2008 mit weitreichenden Folgen für die Weltwirtschaft, die in den vergangenen Jahren zu einer Vielzahl von regulatorischen Änderungen und zum Teil einmaligen fiskalpolitische Maßnahmen zur Eindämmung der negativen Auswirkungen geführt haben, erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) ein globales Wirtschaftswachstum sowohl 2018 als auch 2019 von jeweils 3,7 % und damit durchaus robust auf demselben Niveau wie 2017. Die zunehmenden Unsicherheiten in Zusammenhang mit dem vieldiskutierten Brexit, dem Handelskonflikt zwischen den USA und China, dem Thema Migration und zunehmendem Protektionismus lokaler Volkswirtschaften bringen allerdings entsprechende Risiken auch für die weitere konjunkturelle Entwicklung mit sich.
Im Euro-Raum verlor die Konjunktur bereits 2018 an Dynamik. Das reale BIP-Wachstum belief sich nach 2,4 % in 2017 auf 2,0 %. Darüber liegt das für Österreich vom WIFO erwartete Wachstum 2018 von 2,7 %. Dies entspricht – trotz der Korrektur zur vorherigen Prognose von 3 % – einem Höchststand, der insbesondere durch die Industrieproduktion, aber auch andere expandierende Wirtschaftsbereiche ermöglicht wurde. Die steigenden Konsumausgaben der privaten Haushalte stützten diese positive Entwicklung. Die Inflationsrate lag 2018 bei 2,1 % und damit nur minimal über dem Zielwert der EZB für den gesamten Euro-Raum.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Osteuropa hat sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr tendenziell etwas verlangsamt. Das reale BIP-Wachstum lag auf Basis der Berechnungen des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) aber in den mittel- und osteuropäischen EU-Ländern, zu denen u.a. die VIG-Märkte Tschechische Republik, Slowakei, Polen, Rumänien, Ungarn, Bulgarien und das Baltikum zählen, mit durchschnittlich 4,2 % (nach 4,9 % in 2017) deutlich über dem Wachstum Österreichs und jenem der globalen Wirtschaft. Ungarn und Polen konnten ihre bereits 2017 starken Wachstumsraten von 4,1 % bzw. 4,8 % nochmals auf 4,3 % bzw. 5,0 % in 2018 steigern. In Verbindung mit sinkenden Arbeitslosenzahlen und niedrigen Verschuldungsraten bleibt die Region CEE damit weiterhin auf Konvergenzkurs mit Westeuropa.