Tschechische Republik

Tschechischer Versicherungsmarkt

Der tschechische Versicherungsmarkt ist hoch konzentriert. Knapp 84 % der Marktprämien entfielen im 1.–3. Quartal 2018 auf die Top-5-Versicherungsgruppen.

Die Prämieneinnahmen in der Tschechischen Republik beliefen sich in den ersten drei Quartalen 2018 auf CZK 97,4 Mrd. und stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5 %. Dies ist eine der höchsten Steigerungsraten der letzten Jahre.

Getragen wurde die positive Entwicklung vom starken Plus von 6,3 % im Nichtlebenssektor, der insbesondere vom Wachstum in den Kfz-Sparten profitierte. Auf Grund der Zunahme versicherter Fahrzeuge stieg das Prämienvolumen in der Kfz-Haftpflichtversicherung um 6,6 % und in der Kfz-Kaskoversicherung sogar um 10,0 %. Die Nicht-Kfz-Sparten legten um 4,5 % zu.

Besonders erfreulich ist die Trendwende in der Lebensversicherung. Insgesamt verzeichnete die Lebensversicherung ein Wachstum von 1,1 % auf Lokalwährungsbasis am tschechischen Markt (lt. Berechnungsmethode des tschechischen Versicherungsverbands). Die Prämien im Einmalerlagsgeschäft sind in den ersten drei Quartalen 2018 weiterhin rückläufig (-11,7%), während im deutlich größeren Lebensgeschäft mit laufender Prämie ein Plus von 1,4 % erreicht wurde.

Laut Axco Global Statistics gab die tschechische Bevölkerung im Jahr 2017 pro Kopf durchschnittlich EUR 524 für Versicherungsprämien aus. Dieser Betrag teilt sich in EUR 319 für Nichtlebens- und EUR 205 für Lebensversicherung.

VIG-Gesellschaften in der Tschechischen Republik

Marktanteile der grössten Versicherungsgruppen

Die Vienna Insurance Group war 2018 mit den drei Versicherungsgesellschaften Kooperativa, ČPP und PČS in der Tschechischen Republik aktiv. Anfang Jänner 2019 konnte die geplante Verschmelzung der PČS mit der Kooperativa offiziell abgeschlossen werden. Ziel ist die Stärkung des Bankenversicherungsgeschäfts durch die Bündelung der Kompetenzen beider Unternehmen.

Der Marktanteil der Vienna Insurance Group in der Tschechischen Republik betrug im 1.–3. Quartal 2018 31,6 %. Sowohl bei der Betrachtung der Gesamtprämien als auch in der Lebensversicherung belegt die Vienna Insurance Group den ersten Platz. Im Bereich Nichtleben liegt der Konzern an zweiter Stelle.

Die konzerneigene Rückversicherung VIG Re, die ihren Hauptsitz in Prag hat, ist dem Segment Zentrale Funktionen zugeordnet.

Finanzielle Leistungsindikatoren im Segment Tschechische Republik

Prämienentwicklung

Prämienanteil nach sparten

Die tschechischen Konzerngesellschaften verzeichneten im Jahr 2018 verrechnete Prämien von EUR 1.684,2 Mio. (2017: EUR 1.603,2 Mio.) und damit um 5,0 % mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Der kräftige Anstieg ist vor allem eine Folge der guten Entwicklung der sonstigen Sachversicherung sowie der Lebensversicherung mit laufender Prämie. Das abgegrenzte Nettoprämienvolumen belief sich im Jahr 2018 auf EUR 1.265,7 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von 4,9 %.

Aufwendungen für Versicherungsfälle

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle abzüglich der Rückversicherung beliefen sich im Jahr 2018 auf EUR 804,8 Mio. Das entspricht einer Erhöhung um 1,6 %, wobei die Aufwendungen für Versicherungsfälle im Vergleich zum Prämienwachstum – aufgrund geringerer Großschäden – unterproportional gestiegen sind.

Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung

Die Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung der tschechischen Konzerngesellschaften erhöhten sich im Jahr 2018 um 5,3 % auf EUR 380,6 Mio. Im Jahr 2017 lagen die Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung bei EUR 361,4 Mio. Der Hauptgrund für diesen Anstieg ist der erhöhte Provisionsaufwand aufgrund der positiven Prämienentwicklung.

Ergebnis vor Steuern

Das Ergebnis vor Steuern der tschechischen Konzerngesellschaften erhöhte sich vorwiegend aufgrund einer Verbesserung der Combined Ratio um 11,6 % im Vergleich zum Vorjahr und betrug 2018 EUR 166,7 Mio. (2017: EUR 149,3 Mio.).

Combined Ratio

Die Combined Ratio konnte im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden und lag 2018 bei 92,7 % (2017: 97,5 %). Dabei ist zu beachten, dass die Combined Ratio des Vorjahres durch Großschäden belastet war.