Baltikum

Das Baltikum umfasst die Länder Estland, Lettland und Litauen.

Der Baltische Versicherungsmarkt

Der Versicherungsmarkt im Baltikum ist dadurch gekennzeichnet, dass viele Gesellschaften, die ihren Sitz in einem der drei Länder haben, über Zweigniederlassungen auch in den anderen beiden Märkten vertreten sind. Dies führt zu einer überdurchschnittlich hohen Anzahl an Marktteilnehmern. Der Anteil der Top-5-Versicherungsgruppen des Baltikums am Gesamtprämienvolumen beträgt 78,8 %.

Die Prämien in den drei baltischen Staaten nahmen im 1.–3. Quartal 2018 um 14,2 % im Vorjahresvergleich zu. Das höchste Wachstum verzeichnete Lettland mit einem Anstieg von 16,9 %. Mit Steigerungsraten von 13,7 % bzw. 12,9 % erzielten Estland und Litauen ebenfalls kräftige Zuwächse. Litauen ist mit einem Anteil von 47,0 % am Prämienvolumen der größte baltische Einzelmarkt.

Der Nichtlebenssektor zeigte sich im Jahr 2018 weiterhin dynamisch, das Prämienwachstum betrug 16,4 % in den ersten neun Monaten. Dabei verzeichneten alle drei Länder einen zweistelligen Prämienanstieg. Mit einer Steigerung von 19,7 % im Nichtlebensbereich sticht der lettische Markt hervor. Vor allem die Kfz-Haftpflichtversicherung trieb das Wachstum. Die Prämieneinnahmen legten um rund 42 % im Vergleich zur Vorjahresperiode zu.

Die Lebensversicherungsprämien entwickelten sich mit einem Plus von 7,9 % ebenfalls erfreulich. Das stärkste Wachstum innerhalb der baltischen Märkte zeigte die Lebensversicherung in Lettland mit einer Zunahme von 9,8 %, gefolgt von Litauen (+8,8%) und Estland (+2,9%).

Durchschnittlich EUR 274 pro Kopf gab die litauische Bevölkerung für Versicherungen im Jahr 2017 aus. Der Betrag teilt sich in EUR 204 für Nichtlebens- und EUR 70 für Lebensversicherungen. Mit EUR 326 pro Kopf lag die Versicherungsdichte Estlands über dem Vergleichswert Litauens. Davon wurden EUR 261 in Nichtlebens- und EUR 65 in Lebensversicherungen investiert. Lettland wies die niedrigste Versicherungsdichte des Baltikums auf. Sie betrug insgesamt EUR 239. EUR 180 entfielen auf den Nichtlebenssektor, EUR 59 auf den Lebenssektor.

VIG-Gesellschaften im Baltikum

Marktanteile der grössten Versicherungsgruppen

Die VIG ist in allen drei baltischen Staaten vertreten. In Estland befindet sich der Hauptsitz der Compensa Leben, die auch in Lettland und Litauen über Zweigniederlassungen vertreten ist. In Lettland ist die VIG mit der BTA Baltic, die Zweigniederlassungen in Estland und Litauen hat, tätig. In Litauen ist der Konzern mit der Compensa Nichtleben aktiv. Auch sie hält Zweigniederlassungen in Lettland und Estland.

Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags im Dezember 2017 wurde der Erwerb über 100 % der Anteile am Nichtlebensversicherer Seesam mit Zustimmung der lokalen Behörden im September 2018 abgeschlossen. Durch den Erwerb der Seesam, die in allen drei baltische Ländern vertreten ist, konnte die VIG ihren Marktanteil am baltischen Markt im 1.–3. Quartal 2018 auf 23,8 % erhöhen. Die VIG ist somit mit Abstand die größte Versicherungsgruppe im Baltikum. In der Nichtlebensversicherung positioniert sich der Konzern ebenfalls an erster Stelle, in der Lebensversicherung an dritter Stelle.

Finanzielle Leistungsindikatoren im Segment Baltikum

Prämienentwicklung

Prämienanteil nach sparten

Die verrechneten Prämien des Segments Baltikum erhöhten sich 2018 auf EUR 375,8&nb sp;Mio. (2017: EUR 327,6 Mio.). Der signifikante Prämienanstieg von 14,7 % im Vergleich zum Vorjahr ist auf die generell gute Entwicklung aller Sparten, vor allem aber auf die Kfz-Sparten und die sonstige Sachversicherung, zurückzuführen. Das abgegrenzte Nettoprämienvolumen stieg im Jahr 2018 auf EUR 277,1 Mio. (2017: EUR 242,9 Mio.).

Aufwendungen für Versicherungsfälle

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle abzüglich der Rückversicherung beliefen sich im Jahr 2018 auf EUR 198,4 Mio. (2017: EUR 170,0 Mio.). Der Anstieg von 16,8 % entspricht weitgehend dem erhöhten Geschäftsvolumen.

Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung

Im Segment Baltikum verzeichnete die VIG im Jahr 2018 Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung von EUR 69,0 Mio. (2017: EUR 67,1 Mio.). Diese Entwicklung ist auf erhöhte Personal- und Sachkosten aufgrund des Ausbaus des Vertriebsnetzwerkes zurückzuführen.

Ergebnis vor Steuern

Im Segment Baltikum konnte 2018 das Ergebnis vor Steuern in Höhe von EUR 2,1 Mio. im Vergleich zum Vorjahr verbessert werden (2017: EUR 1,4 Mio.).

Combined Ratio

Vorrangig aufgrund der guten Performance in den Kfz-Sparten verbesserte sich die Combined Ratio im Vergleich zum Vorjahr auf 98,7 % (2017: 99,0 %).