Österreich
Österreichischer Versicherungsmarkt
In Österreich erzielten die Top-5-Versicherungsgruppen des Landes im 1.–3. Quartal 2021 rund 71 % des Prämienvolumens. Die beiden größten Versicherungsgruppen trugen dazu rund 44 % bei.
In den ersten drei Quartalen 2021 erwirtschafteten die österreichischen Versicherungsunternehmen ein Prämienvolumen von insgesamt EUR 14,4 Mrd. Zu Beginn des Jahres 2021 waren die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Wirtschaftsleistung noch deutlich spürbar. Das führte laut Österreichischen Versicherungsverband (VVO) im 1. Quartal 2021 zu einem moderaten Prämienwachstum von 0,5 % im Vergleich zur Vorjahresperiode. Im 1. Halbjahr 2021 folgte die Erholung, sodass im 1.–3. Quartal 2021 insgesamt ein Plus von 3,1 % im Vergleich zur Vorjahresperiode erwirtschaftet werden konnte. Der Anstieg ist vorwiegend auf das Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung (+4,6 %) sowie in der Krankenversicherung (+3,3 %) zurückzuführen. Die Lebensversicherung stagnierte bei einem Plus von 0,1 %.
Wachstumstreiber in der Schaden- und Unfallversicherung waren vor allem die Industrieversicherungen mit einem zweistelligen Plus von 11,1 %. Die Prämien in der Kfz-Kaskoversicherung stiegen um 7,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die positive Entwicklung ist vorwiegend auf die Preisentwicklung zurückzuführen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung wuchs um 2,4 %. Die Nicht-Kfz-Sparten legten um 5,1 % zu, wobei die Reiseversicherung einen starken Anstieg von 23,6 % verzeichnete.
Während die Einnahmen in der Lebensversicherung mit laufender Prämie im 1.–3. Quartal 2021 mit einem Minus von 0,7 % im Vergleich zur Vorjahresperiode leicht sanken, erzielte die Lebensversicherung mit Einmalerlag insgesamt positive Wachstumsimpulse. Nach einer stark rückläufigen Entwicklung im 1. Quartal 2021 erreichte das Einmalerlagsgeschäft im Laufe der ersten neun Monate 2021 insgesamt ein Plus von 5,8 %. Die Prämien in der Krankenversicherung entwickelten sich mit einem Anstieg von 3,3 % im Vergleich zur Vorjahresperiode positiv.
Laut Berechnungen basierend auf Daten des Internationalen Währungsfonds (IMF) und des Verbands der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) wurden in Österreich im Jahr 2020 pro Kopf durchschnittlich EUR 2.016 für Versicherungen ausgegeben. Davon entfielen EUR 1.410 auf den Nichtlebens- und EUR 607 auf den Lebensversicherungsbereich.
VIG-Gesellschaften in Österreich
In Österreich ist die VIG-Versicherungsgruppe mit den beiden Versicherungsgesellschaften Wiener Städtische und Donau Versicherung vertreten. Die s Versicherung, welche 2018 mit der Wiener Städtischen verschmolzen wurde, besteht als Marke für Bankversicherungskunden weiter. Die Wiener Städtische ist zudem über Zweigniederlassungen in Italien und Slowenien aktiv. Die VIG Holding arbeitet von Österreich aus als Rückversicherer der Versicherungsgruppe und Versicherer im länderübergreifenden Firmenkundengeschäft. Darüber hinaus ist sie seit 2019 über Zweigniederlassungen in den nordeuropäischen Ländern Schweden, Norwegen und Dänemark im klassischen Industrieversicherungsgeschäft tätig. Die VIG Holding ist dem Segment Gruppenfunktionen zugeordnet.
Die VIG-Versicherungsgesellschaften sind im 1.–3. Quartal 2021 mit einem Marktanteil von 23,4 % die führende Versicherungsgruppe Österreichs. In der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Lebensversicherung belegt sie den ersten Marktrang, in der Krankenversicherung nimmt sie den zweiten Platz ein.
Finanzielle Leistungsindikatoren im berichtspflichtigen Segment Österreich
Prämienentwicklung
Die österreichischen VIG-Versicherungsgesellschaften erwirtschafteten im Jahr 2021 Verrechnete Prämien in der Höhe von EUR 4.048,4 Mio. und weisen damit mit einem leichten Anstieg um 0,4 % eine stabile Prämienentwicklung auf Vorjahresniveau auf (2020: EUR 4.030,7 Mio.). Das abgegrenzte Nettoprämienvolumen belief sich im Jahr 2021 auf EUR 3.242,5 Mio. (2020: EUR 3.275,6 Mio.).
Ergebnis vor Steuern
Das Ergebnis vor Steuern im Segment Österreich belief sich im Jahr 2021 auf EUR 234,7 Mio. (2020: EUR 178,7 Mio.). Das entspricht einem Anstieg um 31,3 %, der unter anderem auf COVID-19-bedingte Wertminderungen im Vorjahr sowie einem höheren laufenden Ergebnis aus Anteilen an at equity bewerteten Unternehmen zurückzuführen ist.
Combined Ratio
Die Combined Ratio lag im Jahr 2021 mit 92,8 % annähernd auf Vorjahresniveau (2020: 92,7 %).